Im zehnten Jahr des Bestehens des Pflegeheimes Spreetalhof, einem Haus der Korian-Stiftung, am Samstag dem 21. September 2024, veranstaltete die Hausleitung einen Tag der offenen Tür für die Bewohner, deren Angehörige und neue Interessenten.
Der von der engagierten und unermüdlichen Mitarbeiterin Anne Rudloff eingeladene Ronald Seiffert vom Bürgerverein Altglienicke e.V., der schon länger mit historischen Ortsbesichtigungen für die Bewohner und Mitarbeiter, Kontakt zum Spreetalhof pflegt, war eine Teilnahme schnell vereinbart.
Ein Stand mit Publikationen zur Ortsgeschichte, Tafeln von Ausstellungen zur Heimatgeschichte Altglienickes, war demzufolge nur ein gern besuchter Magnet für Besucher und Bewohner. Die Konkurrenz war groß, der klassische Bratwurststand, leckere Waffeln, Kinderschminken, sowie Führungen durch das Haus und den wunderschönen Garten waren nur einige weitere Angebote. Nicht vergessen werden, darf der Infostand der Mitarbeiter des Hauses, die alle Fragen die Angebote und Abläufe der Einrichtung betreffend, gern und geduldig den neuen Interessenten erläuterten.
Naturgemäß fanden sich auch viele Altglienicker Senioren unter den Besuchern, die zu den ausgestellten Ansichten von Einst und Jetzt, ihre ganz persönlichen Erinnerungen beitrugen.
Zufällig ausgesucht, waren sämtliche Ausstellungstafeln zur Schule am Berg zu bestaunen. Die ehemalige Schülerin Regina Grenz war begeistert, so viele schöne Erinnerungen, die diese Bilder in ihr hervorzauberten. Sogar einige Freudentränen kullerten. Glücklicherweise war es erst einmal Zeit für Kaffee und Kuchen für die Bewohner.
Schnell war die Fortsetzung des Gespräches mit dem Heimatgeschichtler vom Bürgerverein vereinbart, „Ich bringe noch eine Freundin mit, welche auch die Schule besuchte…“.
Zurückgekehrt nach der Kaffeepause, brachte Frau Grenz Doris Tessnow mit. Plötzlich war unsere Ortsgeschichte mit so vielen Themen und Geschichten präsent, dass gleich eine Verabredung für ein weiteres Treffen erfolgte, dann mit Schreibblock und mehr Zeit, um diese schönen Erinnerungen erst einmal in das Altglienicke-Archiv aufnehmen zu können.
Dieser gut besuchte Tag der offenen Tür im Spreetalhof, war ganz bestimmt nicht das letzte Zusammentreffen, weitere Ideen werden schon mit Anne überlegt.
Alles Gute weiterhin, dieser Einrichtung und ihrer Bewohner!
(Ronald Seiffert, Bürgerverein Altglienicke e.V.)
Der im Dezember 2021 geschlossene Partnerschaftsvertrag zwischen dem Bürgerverein Altglienicke -BVA und dem Towarzystwo Przyjaciol Zgierza - TPZ , dem Zgierzer Bürgerverein, wird mehrfach im Jahr mit geselligem Leben gefüllt. Die erste Begegnung zur Einweihung des Erinnerungsortes auf dem Städtischen Friedhofs Schönefelder Chaussee 100, auf dem auch Zgierzer Opfer bestattet sind, führte zu einem regen Austausch der Vereine, die zu vielfachen Treffen führte, weiterhin gemeinsame Unternehmungen realisiert.
Der nun schon dritte Besuch Ende August 2024, war wieder mit vielen gemeinsamen Erlebnissen, einem interessanten und abwechslungsreichem Programm organisiertes Fest der Freundschaft. So besuchten wir gemeinsam die Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Lodz, aus der schon ungezählte berühmte Schauspieler, Kameraleute und Regisseure wie Roman Polanski hervorgingen. Auch die Lodzer Ulica Piotrkowska (Petrikauer Straße), eine Fußgängerzone mit den schönsten Geschäften, den angesagtesten Restaurants, sowie der beeindruckendsten Architektur, war Teil der unvergesslichen Eindrücke.
Ein ganz besonderer Moment des Aufenthaltes, ergab sich allerdings im Museum der Stadt Zgierz, wenige Kilometer nördlich von Lodz, welches jedes Jahr wichtiger Bestandteil des Besuches ist. Der Heimatgeschichtler des BVA, übergab dem Museum für seine Vitrine der Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Zgierz, ein Buch, das er in einem Antiquariat hier in Deutschland gefunden hat. Ein hebräisches Buch, welches von einem Rabbiner vor mehr als hundert Jahren dort herausgegeben wurde. Ein wichtiger Mosaikstein der jüdischen Geschichte von Zgierz, die nahezu spurenlos geworden ist. Zusammen mit der Deutsch- und Englischlehrerin Kasia vom TPZ, übergab es Ronald Seiffert dem Direktor des Museums Robert Starzynski.
Ein gemeinsamer Abend im Haus einer Freundin vom TPZ, an dem viele Vereinsmitglieder teilnahmen, rundete den diesjährigen Besuch unserer Partner in Zgierz ab. Was mit Kaffee und Kuchen begann, entwickelte sich bei Gegrilltem und Wein, zum regen Austausch zum Vereinsleben, bis zum Erzählen landestypischer Witze, dem nur die fortgeschrittene Stunde ein Ende bereiten konnte.
Gemeinsame Besuche verschiedener Regionen in Polen und Deutschland, werden uns wieder zueinander finden lassen – ganz sicher!
(Ronald Seiffert - Bürgerverein Altglienicke e.V.)
Ungefähr 130 Schulen in Berlin sind im Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vernetzt. Am 15. Mai 2023 besuchten 16 Schüler der Grünauer Gemeinschaftsschule, begleitet von 2 Lehrkräften, den Städtischen Friedhof Altglienicke in der Schönefelder Chaussee, als Teil der jährlichen Veranstaltungsreihe.
Anne-Susann Schanner, Bildungsreferentin im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., leitete den Workshop. Die Thematik des Workshops, zu dem sich die Jugendlichen anmeldeten, soll kurz genannt werden:
Welche Bedeutung haben Orte des Erinnerns und Gedenkens in unserer Gesellschaft und wie beeinflussen sie unsere persönliche Haltung zum Krieg und zum Frieden?
Klaus Leutner als Initiator der Begräbnisstätte und des Erinnerungsortes Altglienicke für 1370 Naziopfer, welcher im September 2021 eingeweiht wurde, sowie Ronald Seiffert vom Bürgerverein Altglienicke e.V . waren als auskunftsfreudige Teilnehmer mit den Informationen der weiteren Kriegsgrab- und Gedenkstätten auf dem Friedhof eingeladen.
Da der 1910 eröffnete Friedhof über die verschiedensten Gedenk- und Erinnerungsorte verfügt, ist er ein aussagekräftiger Zeitzeuge zu den Geschehnissen des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. So lernten die Schüler den Städtischen Friedhof Altglienicke als Lernort kennen und vertieften ihr Wissen bei einem späteren Besuch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Am Ende der „Tage der Schule ohne Rassismus“ tauschten sich die Schüler der 7. bis 12. Klassen aus, wie ein Einsatz gegen diskriminierende Ideologien aussehen kann. Individuelle Courage vorausgesetzt!
(Ronald Seiffert - Bürgerverein Altglienicke e.V.)
Gleich am ersten der letzten Sonntage im neuen Jahr, dem 29. Januar 2023, begann das jungfräuliche Museumsjahr im Hochgefühl neuer zeitgeschichtlicher Artefakte und Dokumente, welche uns von Altglienicker Geschichts- und Museumsfreunden gebracht wurden. Ob „Rotlichtlampen”, Fliegenklatschen, Küchenutensilien und weitere Haushaltsartikel aus DDR-Zeiten und früher, es entspannen sich viele Gespräche über die oftmals „guten Alten Zeiten”. Die Altglienickerinnen Frau Krause als Ur-Altglienickerin, natürlich noch jung an Jahren, ebenso Frau Rieche als Ur-Treptowerin vom Karpfenteich, seit 10 Jahren Altglienickerin, brachten großartige neue Ausstellungsgegenstände, welche beim winterlichen Aufräumen zu Tage traten.
Damit nicht genug, auch die Nachfahren der Familien Solle (Müllermeister mit Mühlenstandort gegenüber der Grundschule am Berg – jetzt REWE), Kuhtz (Malermeister und VSG-Ikonen) und Asmus, brachten Fotos und Dokumente, welche das Herz eines jeden Heimatgeschichtlers bis in gefährliche Höhen schlagen lassen. So kann es ruhig weitergehen. Gern gesehen sind auch immer Helfer, welche beim voranschreitenden Umbau unseres Altglienicke-Museums gerne mitarbeiten möchten. (Ronald Seiffert, Heimatgeschichte im Bürgerverein Altglienicke e.V.)
Unter Leitung des Pfarrers Bernhard Gewers ,von der Christus König Gemeinde Adlershof / Altglienicke , wurde zum zweiten mal ein Gedenkgottesdienst auf dem Städtischen Friedhof Altglienicke abgehalten. Selbstverständlich waren Klaus Leutner als Initiator des Erinnerungsortes Grabfeld U2, sowie weitere Mitglieder des Bürgerverein Altglienicke zugegen.
Getragen wurde das Gedenken zum zweiten Mal von den Mitgliedern der Kirchengemeinde . Musik und Technik bestens von Herrn Segsa organisiert, führten über Instrumentalmusik über Kyrie, Lesung einer Offenbarung in Deutscher und Polnischer Sprache, zum zentralen Teil des Gedenkens, der Verlesung aller 1360 Namen der Ermordeten und hier bestatteten Opfer des Naziregimes , hin zum `Vater Unser` und dem Schlußlied.
Nachdem im letzten Jahr die erstmalig stattfindende Veranstaltung im Regen von statten gehen musste, war das Wetter in diesem Jahr freundlicher gestimmt. Kein Regen löschte die vielen Kerzen, welche dem Anlass die entsprechende Atmosphäre verliehen!
Die Gemeindemitglieder sowie auch die Mitglieder des Bürgerverein Altglienicke sind sicher, daß dieser zutiefst humanistische Gedenktag, auch in Zukunft einen festen Platz in unserem gemeinsamen Gedenken an alle Opfer jeglicher Willkürherrschaft beibehält.
(Ronald Seiffert - Bürgerverein Altglienicke e.V.)