Bürgerverein Altglienicke feierte 30. Geburtstag

Joachim Schmidt, Vorsitzender des Bürgervereins Altglienicke, gab einen Überblick über Geschichte und Wirken des Vereins
Joachim Schmidt, Vorsitzender des Bürgervereins Altglienicke, gab einen Überblick über Geschichte und Wirken des Vereins

Am 8. Oktober 2021 war es dann soweit. Der Bürgerverein Altglienicke konnte seinen 30. Geburtstag nachfeiern. Das Gründungsdatum ist eigentlich am 30. Januar 1991, doch zu diesem Zeitpunkt war angesichts des Corona-Lockdowns an Feierlichkeiten nicht zu denken. Daher entschied man sich, die ganze Sache im Oktober nachzuholen. Nach der einmal jährlich durchzuführenden Jahreshauptversammlung ging es ab 19 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses los. Rund 40 Besucher fanden sich ein, darunter Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) sowie die örtlichen Mitglieder des Abgeordnetenhauses, Ellen Haußdörfer (SPD), Stefan Evers (CDU) und Stefan Förster (FDP), daneben etliche Vertreter Altglienicker Institutionen. Joachim Schmidt gab als Vorsitzender einen kleinen Rückblick über die Geschichte des Vereins, dessen Gründung aus dem Runden Tisch der Wendezeit heraus er damals als noch jüngstes Mitglied erleben durfte, mittlerweile ist er fast eines der letzten noch lebenden Gründungsmitglieder. In den 1990er Jahren war man mit in Spitzenzeiten noch 150 Mitgliedern ein zahlenmäßig großer Verein, in dem mit Kampfkandidaturen um die sieben maximal möglichen Vorstandsämter gerungen wurde. Heute sei das alles bescheidener mit um die 30 Mitglieder, wo nicht mehr als fünf für den Vorstand zu finden waren. In den 30 Jahren kam man mit drei Vorsitzenden aus. 

Vor Joachim Schmidt waren das, mittlerweile beide verstorben, Helmut Hauthal (1991–95) und Dr. Hellmut Rademacher (1995– 2010). Zurückgeblickt wurde auf diverse Veranstaltungen, wo ein Höhepunkt sicherlich die Durchführung der 625-Jahr-Feier-Altglienickes im Jahr 2000 war. Als feste Institution betreibe man seit 15 Jahren das Altglienicke Museum, was zunächst 2006 bis 2009 im Wasserturm an der Schirnerstraße und 2009 bis 2015 im FBZ Besenbinderstraße ansässig war, seit 2016 im Bürgerhaus an der Ortolfstraße. Um das Museum herum präsentierte man alljährlich wechselnde Ausstellungen, die unterschiedlichste Themen historisch und mit viel Bildmaterial versehen beleuchteten, seien es bestimmte Gebiete wie Ortskern, Gagfah-Siedlung, Kosmosviertel oder Kölner Viertel, die Geschichte zum Beispiel von Schulen, Sportvereinen oder Straßenbahn, Ereignisse wie der 1956 aufgeflogene CIA-Spionagetunnel oder die Friedliche Revolution 1989/90 im damaligen Ortsleben bzw. einfach Ansichten der Berliner Mauer zwischen Altglienicke und Rudow. 1998 und 2010 brachte der Bürgerverein zwei Bücher zur Geschichte Altglienickes heraus. 

Bezirksbürgermeister Oliver Igel (links) gratuliert Joachim Schmidt (rechts)
Bezirksbürgermeister Oliver Igel (links) gratuliert Joachim Schmidt (rechts)
Pfarrer Wolfram Geiger (links) gratuliert Joachim Schmidt (rechts)
Pfarrer Wolfram Geiger (links) gratuliert Joachim Schmidt (rechts)

Auch kulturell gab es vielfältigste Veranstaltungen. Seit 2010 führe man alljährlich den Altglienicker Adventsmarkt rund um die Pfarrkirche durch. Seit letztem Jahr kamen in enger Kooperation mit dem Kiezladen WaMa OpenAir-Kultur-veranstaltungen im Kosmosviertel hinzu. Als neuestes Werk entstand in Kooperation mit BENN ein Radtourenplan für Altglienicke mit einer jeweils kurzen Beschreibung interessanter Stationen. Vor wenigen Wochen wurde eine Partnerschaft mit einem polnischen Bürgerverein in Zgierz bei Lodz abgeschlossen. Der Vorsitzende Joachim Schmidt drückte abschließend seine Hoffnung aus, dass der Bürgerverein in den kommenden Jahren weitere Mitstreiter für seine ehrenamtliche Arbeit für den Ortsteil finde. In kaum mehr als drei Jahren stehe schließlich auch das Jubiläum 650 Jahre Altglienicke an. Im Anschluss an die Festrede gab es noch zwei Grußworte, einmal von Bezirksbürgermeister Oliver Igel und zum anderen vom örtlichen evangelischen Pfarrer Wolfram Geiger. Danach wurde das Buffet eröffnet und es gab ordentlich Raum für persönliche Gespräche. Musikalisch präsentierte dabei Jonathan Scherbarth auf der Gitarre einige seiner selbstgeschriebenen Lieder. Am Ende bekamen alle Anwesenden noch einen kleinen Präsentbeutel, unter anderem mit einer Altglienicke-Tasse.

(Text und Bilder vom Bürgerverein Altglienicke e.V.)


Erinnerungsort für NS-Opfer auf Altglienicker Friedhof eingeweiht – Bürgervereine vereinbaren deutsch-polnische Partnerschaft

1.370 NS-Opfer erhielten einen würdigen Gedenkort – eine gläserne Wand mit den Namen der ermordeten Menschen erstellt aus persönlichen Handschriften von Bürgerinnen und Bürgern
1.370 NS-Opfer erhielten einen würdigen Gedenkort – eine gläserne Wand mit den Namen der ermordeten Menschen erstellt aus persönlichen Handschriften von Bürgerinnen und Bürgern

In den Jahren 1940 bis 1943 wurden auf dem Städtischen Friedhof Altglienicke an der Schönefelder Chaussee 1.360 Opfer nationalsozialistischer Gewalt ohne Nennung ihrer Namen beigesetzt. Bei diesen Toten handelt es sich überwiegend um Opfer aus verschiedenen Konzentrationslagern und Tötungsanstalten, etwa Patientenmorde im Rahmen des sogenannten „Euthanasie”-Programms. Sie wurden ohne Information ihrer Angehörigen in Krematorien eingeäschert. Die Verstorbenen gehören unterschiedlichen Nationalitäten an, wobei allein über 400 Verstorbene aus Polen stammen, darunter 18 im KZ Sachsenhausen ermordete katholische Priester. Es ist jahrelangen Recherchen von Klaus Leutner, Mitglied des Bürgerverein Altglienicke, zu verdanken, dass vieles rund um das lange unscheinbare Urnenfeld im Eingangsbereich des Friedhofs aufgeklärt werden konnte. Es gelang, fast alle Namen zu ermitteln und das eine und andere zu den Opfern zu erfahren. Unnachlässig trat er dafür ein, dass diese von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen einen würdigeren Gedenkort bekommen, der ihre Anonymität aufhebt. Daher lobte schließlich die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Ende 2018 einen Wettbewerb zur Neugestaltung der Grabfläche aus.

Auf Empfehlung des Preisgerichts wurde dieser Auftrag der Arbeitsgemeinschaft „Erinnerungsort Altglienicke” – gebildet aus struber gruber mit outside < landschaftsarchitektur – übertragen. Namentlich sind das die Künstlerin Katharina Struber und der Architekt Klaus Gruber, die den künstlerischen Teil des Gesamtentwurfs konzipiert haben, und der für den landschaftsarchitektonischen Teil verantwortliche Thomas Leidinger. Das Besondere: Anfang des vergangenen Jahres haben sich über 1.300 Menschen an der Neugestaltung der Begräbnisstätte und des Erinnerungsortes auf dem Friedhof Altglienicke beteiligt, in dem sie mit ihrer persönlichen Handschrift den Namen und die Lebensdaten eines verstorbenen Menschen festgehalten haben. Sie trugen damit zum aktiven Erinnern und Gedenken an die mehr als 1.370 Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft bei. Das Urnensammelgrab U1/U2 erhielt eine Einfassung mit Worten in Deutsch, Englisch und Polnisch, dahinter nennt eine gläserne Wand jetzt, wer dort alles ruht. Der neu gestaltete Erinnerungsort auf dem Friedhof in Altglienicke wurde im Rahmen eines Festakts am 27. September 2021 in Gegenwart von 200 Menschen unter anderem durch Bezirksbürgermeister Oliver Igel und Staatssekretär Stefan Tidow feierlich eingeweiht.

Höchste Berliner Würdenträger sprachen Segensworte
Höchste Berliner Würdenträger sprachen Segensworte

Auch ein interreligiöser Ritus war damit verbunden, in denen als höchste Berliner Würdenträger der jüdische Rabbiner Andreas Nachama, der katholische Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Landesbischof Christian Stäblein Segensworte sprachen. Viele Gäste aus Polen, insbesondere aus Zgierz,weilten unter den Besuchern. Beteiligt waren auch Schüler des Archenhold-Gymnasiums, die sich im Rahmen von Projekten ebenso für die Würdigung der Toten einsetzten, etwa einzelne Biographien recherchierten. Nach dem Festakt gegen Mittag gab es abends noch zusammen mit den vielen Gästen aus Polen einen Ökumenischen Gottesdienst in der Christus-König-Kirche Adlershof, der gehalten wurde von den Pfarrern Mathias Laminski (Pfarrei St. Josef, Köpenick), Leszek Bartuzi (ChristusKönig Adlershof), Wolfram Geiger (Evang. Kirchengemeinde Altglienicke) und Przemek Kawecki SDB (Polnisch Katholische Mission Berlin). In diesem wurde das sehr beeindruckende „Requiem für B.” des Leipziger Komponisten Warnfried Altmann aufgeführt. Finanziert wurde dieses durch jeweils zu einem Drittel aus Geldern der örtlichen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden sowie über BVV-Sondermittel des Bürgerverein Altglienicke e.V. Im Rahmen des Requiems ertönten von allen Seiten verlesen die einzelnen Namen der 1.370 NS-Opfer. Danach gab es noch auf dem Außengelände der Kirche einen kleinen Empfang. Es sollte aber bei dem einen Tag nicht bleiben. Auch Nachhaltiges vermochte aus dieser Begegnung von Deutschen und Polen an den gemeinsamen Gräbern von NS-Opfern hervorgehen.

Unterzeichnung eines deutsch-polnischen Partnerschaftsvertrages zwischen dem Bürgerverein Altglienicke e.V. und Towarzystwo Przyjaciół Zgierza (TPZ) durch die Vorsitzenden Joachim Schmidt (l.) und Adam Zamojski (r.)
Unterzeichnung eines deutsch-polnischen Partnerschaftsvertrages zwischen dem Bürgerverein Altglienicke e.V. und Towarzystwo Przyjaciół Zgierza (TPZ) durch die Vorsitzenden Joachim Schmidt (l.) und Adam Zamojski (r.)

Am nachfolgenden Dienstag trafen sich in den Räumen des Altglienicke Museums Abordnungen der Bürgervereine aus Zgierz (bei Lodz) und Altglienicke. Dabei kam es, befördert durch die Initiative von Klaus Leutner, zur Unterzeichnung eines deutsch-polnischen Partnerschaftsvertrages zwischen dem Bürgerverein Altglienicke e.V. und Towarzystwo Przyjaciół Zgierza (TPZ) durch die Vorsitzenden Joachim Schmidt und Adam Zamojski, die künftig engere Beziehungen pflegen wollen. Anschließend gab es ein gemeinsames Essen in der Gaststätte Ebel, wo man weiter untereinander austauschte. Die sprachlichen Barrieren wurden gut überwunden durch Klaus Leutners aus Polen stammende Ehefrau sowie den gut deutsch sprechenden evangelischen Zgierzer Pfarrer. Im kommenden Jahr ist vorgesehen, dass der Bürgerverein zum Gegenbesuch nach Zgierz kommt.

(Text und Bilder vom Bürgerverein Altglienicke e.V.)

Hier noch einige Bilder von der Einweihung der Gedenkanlage 

(Text und Bilder vom Bürgerverein Altglienicke e.V.)


Bürgerverein Altglienicke feiert 30. Geburtstag

Stand des Bürgerverein beim Spätsommerfest 2019
Stand des Bürgerverein beim Spätsommerfest 2019

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie musste der Bürgerverein Altglienicke still und leise am 31. Januar seinen 30. Geburtstag feiern. Normalerweise hätte an diesem letzten Sonntag eines Monats das von ihm betriebene Altglienicke Museum geöffnet gehabt. Dazu hätte es sicherlich etwas Programm zum Miteinander feiern gegeben. Wie auch mal im Januar eine weitere Ausstellungseröffnung angedacht war. Das ist nun alles aufgrund des Lockdowns nicht möglich gewesen. Wann Museen wieder öffnen und wann Veranstaltungen stattfinden können, das war alles trotz zuletzt sinkender Infektionszahlen nicht abzusehen. In jedem Fall plant man beim Bürgerverein, das Jubiläum nachzuholen, sobald wieder derartiges zulässig ist. Hervorgegangen war der Bürgerverein aus der Arbeit des Runden Tisch Altglienicke, der sich in der Zeit der friedlichen Revolution in der DDR regelmäßig im Gemeindeheim Rosestraße traf. Mit der Wiedervereinigung war dort endgültig Schluss. Am 31. Januar 1991 erfolgte die Vereinsgründung. Erster Vorsitzender wurde damals Helmut Hauthal, der schon genauso verstorben ist wie der von 1995 bis 2010 amtierende Nachfolger Dr. Hellmut Rademacher. Seit bald 11 Jahren ist Joachim Schmidt an der Spitze des Vereins. In besten Zeiten in den 1990er Jahren zählte der Verein mal 130 Mitglieder, heute sind es hundert weniger. Ein Kind des Bürgervereins war mal die Zeitung „Der Altglienicker”, bis sich drei Jahre später die Wege nach Streitigkeiten zwischen Vorstand und Macher trennten. Diese Monatszeitung gibt es übrigens seit Anfang dieses Jahres nicht mehr. Sie ist nach drei Jahrzehnten aufgegangen in einem Bezirksmagazin. Höhepunkte der Arbeit des Bürgervereins waren zweifellos die Organisation der 625-Jahr-Feier Altglienickes im Jahr 2000, die Herausgabe zweier Bücher zur Ortsgeschichte und die Schaffung eines Altglienicke Museums. Hinzu kommen unzählige Ausstellungen und zehn Adventsmärkte. Schauen wir, wann das ausführlicher gewürdigt werden kann.


Altglienicker Kulturwochen im Garten des Bürgerhauses

Der Garten des Bürgerhauses lädt wieder zu Livemusik, Lesungen und Kino.
Der Garten des Bürgerhauses lädt wieder zu Livemusik, Lesungen und Kino.

Dank der finanziellen Unterstützung der Kiezkasse kann in Verantwortung des Bürgerverein Altglienicke im September und Oktober 2021 wieder ein umfangreiches Kulturprogramm an sechs Samstagen auf dem Freigelände des Altglienicker Bürgerhauses in der Ortolfstraße 182/184 im Kosmosviertel stattfinden.

Die Altglienicker Kulturwochen starten am 04.09 um 17:00 Uhr, mit einer Lesung des Sportjournalisten und Buchautors Christoph Biermann aus seinem Buch „Mein unglaubliches Jahr mit dem 1. FC Union Berlin”. Dies ist eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtteilbibliothek Altglienicke. Begleitet wird das Ganze passend von der Rock-Pop Band Krispin, die auch 2013 die immer wieder mal im Stadion gespielte Single „Wir sind Union” herausgebracht haben.

Um 20:30 Uhr startet dann das Freiluftkino mit dem Film „Der ganz große Traum” von 2010, der von dem Lehrer Konrad Koch handelt, der 1874 an seiner Schule in Braunschweig den Fußball einführte und bei den konservativen Lehrern und Eltern auf erheblichem Widerstand stieß.

Am 11.09 folgt um 16:00 Uhr gestützt vom Kiezklub Altglienicke das Jazzkonzert mit der Berliner Formation Fabia Mantwill Quartett. Um 20:15 Uhr wird im Freiluftkino ein Überraschungsfilm gezeigt.

Am 18.09, gibt es im Rahmen von 75 Jahre DEFA eine Filmvorführung von „Der nackte Mann auf dem Sportplatz”, eine Tragikomödie des Regisseurs Konrad Wolf von 1974, die teils im alten Dorfkern Altglienickes gedreht wurde.

Am 25.09. gibt es ab 15:00 Uhr den FamilienMUTmachtag von und mit Antje Scherbarth, ab 19:45 Uhr den Kinderfilm: „Paddington1” (2014).

Am 02.10. wird im Zuge der Langen Nacht der Familien ab 19:30 Uhr der Kinderfilm „Der Lorax” (2012) gezeigt

Zum Abschluss am 09.10. tritt ab 16:00 Uhr die Berliner Band Among Joe & Gäste auf. Danach wird ab 19:30 Uhr der Film „Blind Side – Die große Chance” (2009) gezeigt.

Es gelten die jeweils aktuell gültigen Corona-Regeln. Dieses gilt, insbesondere wenn bei schlechtem Wetter einzelne Veranstaltungen nicht draußen, sondern im Saal des Bürgerhauses stattfinden müssen.

Die Kulturwochen finden in Kooperation des Bürgervereins mit dem KosmosFilmKlub, dem Kiezklub, der Stadtteilbücherei, dem Kiezladen WaMa, Jugendklub Base 24, FamilienMUTmachtag Antje Scherbarth, Medienetage und WeTeK statt.

Der Eintritt ist bis auf das Jazzkonzert frei.

Bürgerverein Altglienicke e.V.


Kostenfreie Radtourenkarte „Altglienicke mit dem Fahrrad entdecken” erschienen

In gemeinsamer Kooperation haben der Bürgerverein Altglienicke e.V. und BENN-Kosmosviertel (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) einen Fahrradtourenplan entwickelt, mit dem Ziel, Altglienicke besser kennenzulernen. Die Radtourenkarte „Altglienicke mit dem Fahrrad entdecken” soll Familien, Gruppen oder einzelnen Personen ermöglichen, den Ortsteil besser zu erkunden. Entlang einer vorgeschlagenen Route, die durch den Landschaftspark und den Ortskern zum Falkenberg, dann schließlich durch die Neubaugebiete führt, gibt es 24 Stationen aus den Bereichen Historisches, Landschaft & Natur oder einfach gut zum Verweilen. Auf der Rückseite der Karte finden sich, jeweils mit einem Foto versehen, Erläuterungen zu den einzelnen Punkten, die der Bürgervereins-Vorsitzende und Dörferblick Herausgeber Joachim Schmidt zusammengestellt hat. Die große Tour umfasst drei Stunden, sie kann den Hinweisen folgend aber um jeweils eine Stunde verkürzt werden, etwa wenn man mit Kindern unterwegs ist. Piktogramme verweisen auf Spielplätze.

Der Bürgerverein Altglienicke feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Dank der Zusammenarbeit mit BENN-Kosmosviertel wurde dazu ein solches Projekt auch finanziell möglich.

Die Karte ist kostenfrei erhältlich u. a. im Büro des Quartiersmanagements Kosmosviertel, Schönefelder Chaussee 237, 12524 Berlin (Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–15Uhr).  Bürgerverein Altglienicke e.V.


Es ist vollbracht - Der neu errichtete Gedenkort auf dem Friedhof Altglienicke entreißt die 1370 Naziopfer dem Vergessen

Die erste 800kg schwere Namenstafel schwebt an ihren Standort
Die erste 800kg schwere Namenstafel schwebt an ihren Standort

Nach dem im März der erste Spatenstich erfolgte, ist der neue gestaltete Begräbnis- und Erinnerungsort auf dem Städtischen Friedhof Altglienicke fertiggestellt. Den Opfern wurden ihre Namen zurück gegeben! Am 27. September wird er seiner Bestimmung übergeben. Leider sind auf Grund der katastrophalen Verhältnisse im Land, die Teilnehmerzahlen extremst begrenzt. Deshalb werden wir alle Interessierten sehr gerne individuell, in nicht übermäßig großen Gruppen, nach vorheriger Absprache willkommen heißen, mit dem Konzept der neu entstandenen Gedenk- und Begegnungsstätte bekanntmachen.

Dieses überaus wichtige Projekt des Gedenkens und Lernens liegt uns sehr am Herzen! Es ist an Uns, diesen Ort mit Leben zu füllen, denn nur im Wissen um diesen beschämenden Teil der jüngeren deutschen Geschichte, ist es möglich, derartiges in Zukunft zu verhindern.

Melden Sie sich bitte unter ronald.seiffert@web.de.

Ronald Seiffert Bürgerverein Altglienicke e.V.


Das Projekt Begräbnisstätte und Erinnerungsort Friedhof Altglienicke wird umgesetzt

Firma kasimir Hochbau beim Errichten der Stahlbetonfundamente
Firma kasimir Hochbau beim Errichten der Stahlbetonfundamente

Wir berichteten bereits über dieses überaus wichtige Projekt des Gedenkens und der Völkerverständigung. Den hier bestatteten 1360 Opfern der Nazidiktatur wird eine würdige Stätte errichtet, welche in Zukunft als Gedenkort sowie als Begegnungsstätte für heutige und zukünftige Generationen dienen wird. Das Motto „Erinnerung entsteht gemeinsam“ soll hier erfahrbar werden!

Im März begannen die ersten Arbeiten in Form von Bagger- und Handschachtungsarbeiten, welche den Fundamenten und Betonarbeiten vorausgehen. Besondere Vorsicht gilt den alten großen Linden, deren Wurzeln so wenig wie möglich geschadet werden soll. Gerade der alte Baumbestand, die wunderbaren Bauten der Aussegnungskapelle, der Familiengrabstätten sowie die beeindruckende Friedhofsmauer zur Schönefelder Chaussee, welche im bunten Herbstlaub des wilden Weines herrliche Fotomotive ergibt,  bilden ein Ensemble, das auch viele Spaziergänger zum Staunen anhält. In der nächsten Ausgabe werde ich detailliert die Leitidee und das Konzept dieser neu entstehenden Gedenkstätte beschreiben, da sich viele Besucher und Anwohner bestimmt fragen, was geschieht denn da eigentlich…

Ronald Seiffert Bürgerverein Altglienicke e.V.