Die erste Schule wurde an dem Platz (in der Wilhelmstr. heute Besenbinderstr.) errichtet an dem die Vogtswohnung stand. Später wurde das Haus Schäferhaus (Flans, der auch Kirchenpatron
war,richtete eine Schäferei in der leerstehenden Vogtswohnung ein) genannt und wiederrum später hieß es "Schule im Schäferhaus."
Was bedeutet Vogtswohnung?
Bei der Gründung des Dorfes Glienicke gingen die Markgrafen systematisch vor. Da wurde von den Markgrafen ein Ritter zum Organisator des Vorhabens und zum Vogt (sowas ähnliches wie ein
Vorsitzender) im künftigen Dorf erklärt. Zu diesem Zwecke wurde ihn erstmal ein Domizil gebaut, damit er im Dorf die Dinge lenkt und leitet.
Irgendwann wurde im Haus der Besitzer gewechsel. Es ist nicht genau bekannt, wann das Gebäude erbaut wurde, wo der Vogt wohnte. Es ist nur bekannt, das aus dem Schäferhaus (wo der Unterricht in
einen Raum stattfand) im Jahre 1852/53 die neue Dorfschule an der selben Stelle erbaut wurde. Erweitert wurde das Gebäude im Jahre 1885.
Als Johannes Weimann, Glienickes erster namentlich bekannter Schulmeister abtrat, da folgte ihm im Jahre 1703 ein Stellmacher, namens Weber. Zu dieser Zeit war der Verdienst sehr wenig, sodass er
im Jahre 1708 sein Amt an seinen Schwiegersohn Herr Harlich (Beruf Schneider ) abgab. Im Jahre 1715 trat der Nachfolger August Hacke seinen Dienst an. Sein Beruf war nicht bekannt, aber er muß
sich sein Lebensunterhalt gut verdient haben, denn sein wohltätiges Tun zum Nutzen von ca. 20 Glienickern Kindern währte 38 Jahre lang.
Im Jahre 1755 schlägt der Köpenicker Amtmann Puhlmann einen neuen Glienicker Küster und zugleich Schulmeister vor. Der Name des Mannes war: Johann Gladowsky, Beruf Schneider.
Gladowsky bezog mit seiner Familie Quartier im ehemaligen Schäferhaus, dass zu dieser Zeit stark reparaturbedürftig gewesen sein muß. Als Schulstube diente den Kindern ein einziger Raum, für
dessen Heizung der Schulmeister selbst aufzukommen hat.
Aber so einfach war es nicht für einen Schulmeister vom Lehrerdienst zu leben. Johann Gladowsky starb am 3.Juli 1789.
Am 24.09.1789 wurde Gladowskys Nachfolger, (er war Präparand und hieß Kulicke) zum Lehrer berufen. Dieser blieb aber nicht lange und so wurde zum 1.5.1791 mit Karl Christian Bohm , einem
Schneider, wieder ein Lehrer auf Dauer eingestellt. Im Jahre 1820 hat Bohm 106 Kinder zu unterrichten, in derselben Schulstube (Schäferhaus) wie seine Vorgänger. Im Jahre 1829 wird am
Schulgebäude restauriert. Die Schulstube wird durch Einbeziehen von Stall und Kammer vergrößert, das Dach erhielt Ziegel statt Stroh, und der Pfarrgarten wird zur Schule hinzugefügt.
Im Jahre 1832 bietet sich der Glienicker Friedrich Lehmann als zweiter Lehrer, für die bis jetzt insgesamt 118 Schüler an. Obwohl er kein Lehrer war, mußte er seine Lehrfähigkeiten richtig
eingeschätzt haben. Eigentlich wollte er nur die Kinder (als zweiter Lehrer) unterrichten, die schon lesen können. Aber ganz überraschend sechs Wochen später, starb Herr Bohm. Leider waren die
Forderungen von Lehmann, seine Einkünfte betreffend , etwas zu groß. In der Zwischenzeit sprach sich das Elend der Schulmeister (davon ist auszugehen) herum. Denn einen Monat nach Bohms Tod,
wurde das Lehrergehalt erhöht. Für jedes Schulkind mußten die Eltern monatlich 3 Silbergroßen und neun Pfennige an den Schulmeister zahlen. Das Lehrergehalt wurde am 26.04.1832 erhöht, auf 100
Taler und fünf Klafter Holz.
Am 15.09.1832 kam Johann Carl Henning in den Genuß des Lehrergehalts. Da seit 1717 in Preußen die allgemeine Schulpflicht bestand, rückte Henning den Schulschwänzern zu Leibe. Zu dieser Zeit gab
es in Glienicke noch viele Analphabeten. Er versuchte, die Mißstände in Glienicke zu beseitigen, aber wahrscheinlich hinderte ihn sein schwacher Gesundheitszustand. Carl Henning starb am
24.11.1848. Vor seinem Tod (sechs Wochen vorher) wurde er noch pensioniert, was eine Neuheit darstellte. Bis zu dieser Zeit, arbeiteten die Schulmeister bis sie sich aufs Sterbebett legten.
Am 01.04.1849 wurde ein neuer Lehrer eingestellt und der hieß Carl Reinhold Hübner. Er war 31 Jahre jung und kam aus Friedrichshagen . Hübner forderte das erst 20 Jahre zuvor restaurierte Gebäude
wegen Feuergefahr abzureißen. Ein Neubau mußte her. Im Jahre 1852 wurde das alte Schulhaus abgerissen und ein neues angefangen. In dieser Zeit mußten ca 136 Kinder wieder in einen Raum
unterrichtet werden, der sich aber unterteilen ließ. 1859 erreichte er durch Anbau und Versetzen einer Zwischenwand die Teilung in zwei Schulzimmer. Hübner pflanzte vor dem Schulhaus 3
Maulbeerbäume und weitere 117 Maulbeerbäume im Ort. Nach 15 Jahren (im Jahre 1864) verließ Hübner Glienicke und kehrte nach Friedrichshagen zurück.
Die nachfolgenden Lehrer waren nur kurz hier: Herr Gummert, Carl Stage, Fritz Jülicher, Richard Schiele, Adolf Schleicher und Herr Krackow.
Woran lag es, das Glienicke auf Lehrer so abschreckend gewirkt hat. Die Gehälter können nicht dran schuld gewesen sein. Vielleicht lag es an den Kindern ?
Im Jahre 1875 hatte Glienicke 1482 Einwohner , davon waren 273 Kinder im Schulalter.
Im Jahre 1978 kam Carl Hübner II. Sein Dienstantritt war am 01.04. Er war Hauptlehrer und Küster. Zwölf Jahre sollte seine Amtszeit in Glienicke sein. Was haben für ihn zu verdanken ?
Die Altglienicker Schulchronik
denn seit seinem Amtsantritt, führte er ein Schultagebuch. Hübner führte Buch: "1882 gibt es für 292 Kinder endlich einen dritten Lehrer, Herrn Eickhoff, 1886 für 353 Kinder einen
vierten Lehrer. Man unterteilt in sechs Gruppen (Klassen), für die drei Räume zur Verfügung stehen. Eine besondere Beachtung verdient ein neuer Lehrer im Jahre 1885 in Glienicke. Fräulein Anna
Oelschläger tritt ihren Dienst an. Der erste weibliche Lehrer im Ort."
Hübner widmete sich natürlich auch dem Thema Raumnot. Es ist zwar schwierig, aber er erreicht einen Erweiterungsbau. Dieser ist im Jahr 1890 beziehbar. Im Jahre 1879 war bereits ein Turnplatz vor
der Schule eingeweiht worden. Auf Grund zahlreicher Spenden (auch von den Schülern) konnte man sogar eine Uhr und eine Schulglocke kaufen. Im Jahre 1882 nach 30 Dienstjahren wurde Carl Hübner II
der Schwarze Adlerorden "Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern" verliehen, weil er stets segensreich in Schule, Gemeinde und Kirche mitgewirkt hatte.
Im Jahre 1890 rückt Oskar Scheer auf die Position des Hauptlehrers. Scheer gelangte in seiner Bedeutung und Wirksamkeit für den Ort weit über Hübner hinaus. Scheer hatte Spaß am Forschen. Er
führte nicht nur die Chronik weiter, sondern er bemühte sich die Geschichte von Glienicke zu rekonstruieren und schriftlich niederzulegen. Auf einen Antrag an die Königliche Regierung, alte
Actenstücke (so wurde das Wort früher geschrieben) zur Zusammenstellung einer Chronik einzusehen, wurde im Oktober 1892 gestattet. Die alten Akten wurden ihm ausgehändigt, wobei die sorgsamste
Aufbewahrung und vollständige Rückgabe zur Vorrausetzung gemacht wurde. Dort wo Altglienicke am ältesten sein soll, nähmlich im Gebiet der Alemannstr, Preußen und Ewaldstr. sowie der Teutonenstr
hat auch Scheer gebudelt und Zeugnisse der frühen Besiedlung ans Tageslicht gebracht. Eine weitere große Leistung Scheers war es, um würdige Schulverhältnisse zu kämpfen. Die Beschaffung eines
Saals für den Turnuntericht während des Winters war sehr schwierig, weil die beiden Gastwirte die über einen solchen Saal verfügten 300 bzw. 500 Mark Miete für zirka 18 Tage Beanspruchung im
Laufe des Winters haben wollten. Also mußte der Turnuntericht (Turnerbewegung) notgedrungen auf Eis gelegt werden.
Scheer forderte im Jahre 1891/92 als die Not am größten war, ein neues zusätzliches Schulgebäude mit sechs Klassenzimmern und einer Lehrerwohnung. Obwohl zu dieser Zeit der Bau der vierten Kirche ansteht, verschließt sich die Gemeinde nicht. Am 30.01.1892 wurden drei Grundstücke vorgeschlagen.
1. Das Kalkofen- Thielesche Grundstück
2. Das Zschille Grundstück, Rudower Str. 25a
3. Die Wöhrde
Die Wahl fiel auf des Zschille Grundstück (Vorschlag 2) der Mühlenbesitzerin Witwe Zschille. Sie verkaufte die 180 Quadratruten für 4200 Mark. (Eine Quadratrute= 14 qm)
Dem Maurermeister Robert Buntzel aus Niederschöneweide unterlag die Ausführung des Baus. Der Malermeister unterbot den ersten Kostenvoranschlag von 43 000 Mark mit
31 000 Mark. Die Kosten übernahm die Regierung, die Gemeinde leistete Hand und Spanndienste, 3000 Mark schoß das Kreisamt zu. Das Haus als reine Mädchenschule gedacht, wurde am 01.04.1895
eingeweiht. Die Schüler (Jungen) aus der Schule an der Wilhelmstraße geleiten die Mädchen an jenem 1.04.1895 feierlich zur neuen Schule an der Rudower Straße. So mancher Junge wird froh gewesen
sein, diese fleißigen Mädchen endlich los zu sein. In der unteren Etage waren vier Klassenräume und in der ersten Etage zwei Klassenräume sowie die Wohnung für den Hauptlehrer.
Paul Goltze übernahm im Jahr 1895 als Hauptlehrer (Schulmeister, später Rector) die Mädchenschule. Mit ihm ziehen drei Lehrer und 296 Mädchen in das neue Schulgebäude ein. Seine Rede zur
Einweihung des Schulgebäudes in der Rudower Str. gibt er wörtlich wieder. Zu den Schülerinnen gewandt, sagt er
" Für euch ist dieses Haus erbaut, ein zweites Vaterhaus.
Möge es euch so lieb und vertraut werden wie der Raum,
in dem euch zuerst die Mutter unterwiesen hat"
Zwischen 1895 und 1910 waren zwölf weibliche Lehrkräfte beschäftig, aber die kamen und gingen wie am Fließband. Die Altglienicker Lehrer/innen waren schlechter bezahlt als in anderen Gemeinden,
aber fast alle waren sehr jung , als sie nach Altglienicke geschickt wurden. Im Jahre 1899 wurde eine elektrische Anlage installiert, und die Treppe erhielt ein Geländer. Am 30.09.1917 wurde die
Mädchenschule in der Rudower Straße 45 aufgelöst. Die Mädchen zogen in das neue Schulgebäude "Schule am Berg" in der Köpenicker Str. 31 ein. Um 4 Schulanfängerklassen unterzubringen, war es im
Jahre 1934 notwendig, die alte Mädchenschule in der Rudower Straße 45 als Filiale I mit 3 Klassen wieder zu beleben.
Im Jahr 1895 hatte Altglienicke zwei Schulgebäude, die erste Jungen Schule mit Hauptlehrer Oskar Scheer in der Wilhelmstr. 1 (heute Besenbinderstr.) und die erste Mädchenschule mit Hauptlehrer
Paul Goltze in der Rudower Str. 45. Die Küsterstelle wurde von der Schulmeisterstelle im Jahr 1906 abgetrennt. Auch die Immobilien von Kirchen und politischer Gemeinde wurden geteilt. Ab dem
12.12.1906 durften sich die Hauptlehrer dann Rektor nennen.
Scheers ganze Kraft gilt weiterhin dem Thema Nr. 1, der Raumnot, denn das Schulhaus in der Wilhelmstr. erweist sich sehr bald als zu klein. Im Jahre 1908 erhebt sich der Ruf nach einem großen
Schulgebäude mit Aula und Turnhalle. Im Jahre 1910/1911 wurde angefangen, das neue Schulgebäude zu erbauen.
Im Jahre 1913 wurde das neue Schulgebäude am Berg im Rohbau gebaut und am 20.04.1914 zog Oskar Scheer mit seiner Familie, sowie sechs Lehrern und rund 400 Schülern ein. Die Kosten des Gebäudes
belaufen sich auf 219 537,28 Mark.
Zunächst konnten nur die ersten drei Klassenräume im neu erbauten Schulgebäude in der
Köpenicker Straße 31 zum Unterricht benutzt werden. Alle übrigen Klassen der Jungenschule (Wilhelmstraße 1) bezogen im August 1914 das neue Schulgebäude in der Köpenicker Straße 31. Der
Schulneubau war als viergeschossige Zweiflügelanlage in Mauerwerksbau mit gereihten
Rechteckfenster. Neben den 17 Klassenräumen, der Rektorwohnung im Erdgeschoss, der Zentralheizungsanlage, Volksbücherei und dem Schulbrausebad im Kellergeschoss, war besonders die Aula
sehenswert.
Sie hatte eine getäfelte Decke, eine Raumhöhe von 9m und eine Grundfläche von 220 Quadratmeter . Außerdem besaß sie eine Empore mit 114 Quadratmeter Fläche und diente zugleich als Zeichen und
Gesangssaal. Vorrichtungen für Lichtbildvorträge waren ebenfalls vorhanden.
Wie an allen Schulen brachte die Zeit während des 1.Weltkrieges erhebliche Belastungen. Sammlungen der verschiedensten Arten an der Schule zur Unterstützung der Front wurde wichtiger Bestandteil
der pädagogischen Arbeit. Die Kinder spendeten ihre Ersparnisse aus der Schulsparkasse. 5 Lehrer waren zum Kriegsdienst eingezogen worden. Deshalb mußten Klassen zusammengelgt werden. Der
Lehrstoff wurde gekürzt. Da viele Kinder verstärkt häusliche Pflichten nachkommen mussten, konnten sie nur unregelmäßig die Schule besuchen.
Am 30.09.1917 wurde die Mädchenschule in der Rudower Straße 45 aufgelöst.
Die beiden Gemeindeschulen (Jungen und Mädchenschule) wurden im Schulgebäude Köpenicker Straße 31 zusammengelegt. Es gab von nun an nur noch die Gemeindeschule in der Köpenicker Straße 31, in der
bereits 702 Schüler/innen unterrichtet wurden. Um die sehr große Raumnot zulindern, wurde im Jahre 1919 eine Baracke vom Flughafen Johannisthal
für Schulzwecke in der Rosestraße 5 aufgebaut. In dieser Filialschule "Falkenberg" wurden in zwei Klassen 30 Schüler/innen unterrichtet. Ein Lehrer war dort wegen der Wohnungsnot ebenfalls
untergebracht.
Im Schuljahr 1920 wurden 665 Schüler/innen in 19 Klassen von 20 Lehrern unterrichtet. Eine Klasse war die am 01.04.1920 eröffnete Hilfschulklasse mit 14 Schüler/innen. Am 30.09.1921 wurde Rektor
Scheer, der 44 Jahre lang im Schuldienst tätig war (seit 1879 an der 1. Gemeindeschule in Altglienicke) pensoniert. Die Stundenerhöhung im April 1924 für die Lehrkräfte, die geringe Neuaufnahme
von Schulanfängern und der Abgang von Schüler/innen zu höheren Lehranstalten hatte zur Folge, dass 4 Lehrer/innen von der hiesigen Gemeindeschule an andere Schulen versetzt wurden. Die Zahl der
Klassen betrug nur noch 15 und die Zahl der Schüler/innen ging auf 467 zurück.
Im Jahre 1925 wurde Handfertigungsunterricht in Hobelbank und Buchbindearbeit für die Jungen und Mädchen praktischer Hauswirtschaftsunterricht. Die Säuglingspflege sowie Nähmaschinenunterricht
wurde eingeführt.
Die Änderung der Bezeichnung der Gemeindeschulen in Volksschulen wurde am 01.07.1927 eingeführt. Es erfolgte eine durchgehende Nummerierung der Volksschulen im Bezirk. Die Gemeindeschule in der
Köpenicker Staße 31 wurde jetzt die 19. Volksschule im Bezirk Berlin-Treptow.
Mit der steigenden Einwohnerzahl von Altglienicke stieg auch die Schülerzahl. Gab es 1930 noch 428 Schüler/innen in 16 Klassen an der Schule, so wurde im Schuljahr 1932 bereits 558 Schüler/innen
in 17 Klassen unterrichtet.
Aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 07.04.1933 wurden "politisch unzuverlässige " Lehrkräfte entlassen oder in ein niedriges Amt versetzt. An dieser Schule
wurden 2 Lehrer beurlaubt. Um 4 Schulanfängerklassen unterzubringen, war es im Jahre 1934 notwendig, die alte Mädchenschule in der Rudower Straße 45 als Filiale I mit 3 Klassen wieder zu beleben.
Die Barackenschule "Am Falkenberg" in der Rosestraße 24 (ehemals Nr. 5) nahm als Filiale II der 19. Volksschule Köpenicker Straße 31 die 4 Anfängerklassen auf . Am 20.04.1934 wurden insgesamt 751
Schüler/innen in 21 Klassen einschließlich einer Hilfsschulklasse an dieser Schule unterichtet.
Im Jahre 1937 hatte die Schule 24 Klassen mit insgesamt 843 Schüler/innen (430 Jungen und 413 Mädchen). Davon befanden sich 5 Klassen in der Filiale I (Rudower Straße 45) und 3 Klassen in der
Filiale II (Rosestaße 24). Auf Grund einer neuen Nummerierung im Jahre 1938 der Volksschule im Bezirk Berlin-Treptow wurde aus der bisherigen 19. Volksschule jetzt die 12. Volksschule, Köpenicker
Straße 31. Die Schule verfügte nicht über Luftschutzräume. Auf Grund einer militärischen Anordnung mussten die Kinder mit Beginn des 2. Weltkrieges in den Kellerräumen splittersicher
untergebracht sein .
Deshalb wurde der Unterricht in 3 Gruppen erteilt. Wegen der Fliegerangriffe führte das Lehrerkollegium einen Luftwachdienst durch. Die Kinder wurden in weniger gefärdete Gebiete verschickt. Im
Jahre 1941 hatte die Schule 25 Klassen und eine Hilfsschulklasse mit insgesamt 927 Schülern/innen
(470 Jungen und 457 Mädchen). Die 12. Volksschule erhielt am 1.12.1942 während einer Feierstunde in der Treptower Archenhold-Sternwarte den Wanderpreis für das beste Sammlerergebnis von Alt- und
Abfallstoffen in allen Treptower Schulen.
Zum Kriegsende 1945 lagen Beschädigungen über das Gebäude (früher Mädchenschule) in der Rudower Straße 45 vor. Über eventuelle Beschädigungen des Schulgebäudes in der Köpenicker Straße 31 während
der Kriegszeit bzw. der Zweckentfremdung des Gebäudes liegen keine Angaben vor . Mit Stand vom 01.06.1945 gab es an der 12. Volksschule Köpenicker Straße 31 bereits 27 Klassen mit 958
Schüler/innen einschließlich der Filiale I Rudower Straße 45.
……so wird sie in Altglienicke wahrgenommen. Sie ist im Laufe der Jahre fast ebenso zu einem Wahrzeichen Altglienickes geworden wie unserer Wasserturm. Es scheint noch nicht solange her, da
feierten wir den 90. Geburtstag. Und doch schon sind wieder 10 Jahre ins Land gegangen.
Im Mai diesen Jahres kann die Grundschule am Berg nun auf stolze 100 Jahre Schule zurückblicken.
In einem geschichtsträchtigen Jahr , 1914, begann der Schulbetrrieb. 1914 wurde auch der Erste Weltkrieg vom Zaum gebrochen. Dieses einschneidende Ereignis ließ, versteht sich, auch die Schule
nicht unberührt.
Pünktlich zur 100 Jahrfeier werden wir noch ausführlicher darüber berichten. Derzeit werden noch fleißig Informationen gesammelt.
Eine kleine Ausstellung soll die 100 jährige Entwicklung der Schule zu den Festtagen vom 19.- 23.05. 2014 präsentieren.
Das vor einiger Zeit von Schülerin Tanja Machus geschaffene Schulmaskottchen Mimi, die Schulmaus, sucht noch händeringend nach der ältesten Schülerin, dem ältesten Schüler sowie nach allen
weiteren älteren Schulbesuchern, die etwas zu berichten haben. Zusätzlich sind noch Dokumente, Zeugnisse und Fotos aus vergangener Schulzeit sehr gerne gesehen. Widmen wir uns zunächst dem
aktuellen Profil der Schule ! Mathematik und Naturwissenschaften werden hier ganz groß geschrieben.
Prof. Dr. Gisela Lück, Expertin für naturwissenschaftliche Bildung im Vorschul- und Grundschulalter spricht von einem großen Forscherdrang der Kinder in diesem Alter. „Sie fragen uns Löcher in
den Bauch, beobachten ganz genau, wollen ausprobieren, erleben und begreifen.“ Diesem Drang der Schüler wollen das Team um Schulleiterin Antje Kirschner gerne Rechnung tragen. Schaut man auf die
Website der Schule, kann man sich umfangreich darüber informieren. So besuchen Schüler der 1. Klassen in der Schulanfangsphase die Waldschule im Plänterwald. Steht das Holzprojekt auf dem Plan
werden viele interessante Holzprodukte von den Kindern geschaffen, die sie stolz mit nach Hause nehmen dürfen.
Im Dezember 2011 verliehen die Schüler der Klassse 5c der Kartoffel ihr besonderes Augenmerk. Wo kam die Kartoffel ursprünglich her ? Wieviel Sorten gibt es u.a.m.? Ein lustiges Quizspiel am Ende
des Projekttages zeigt, wieviel die Schüler schon über die Kartoffel herausggefunden hatten.
Schulwettstreite sind ein anderes Stichwort !
Für seine Mathematik –und Lesewettbewerbe ist die Grundschule am Berg wohl bekannt. So läßt sich die Reihe noch endlos fortsetzen. Doch darüber hinaus gibt es noch sehr viel zu berichten.
Unbedingt zu erwähnen ist die Aktion der Lehrer und Schüler „Kinder helfen Kindern- Help The Children in Haiti“ Anfang 2010. Im Rahmen dieser Aktion konnten 180 Euro auf das Kindernothilfe-
Konto über wiesen werden. Durchaus fröhlichere Ereignisse gibt es in der Grundschule am Berg zu Hauf. Ob Faschingstrubel, Ski-Fahrt, Sommerfeste und anderes lassen Schüler und Lehrer den Schultag
auch ab und zu vergessen. Die Weihnachtsprogramme gehören ebenso dazu. Die Mehrzweckhalle, die zum Schulgelände gehört und viel Platz bietet, lässt diesbezüglich keine Wünsche offen. Als im
September 2010 die Schulmaus Mimi die Schüler bat, einmal aufzuschreiben was ihnen an ihrer Schule gefällt und was sie sich noch wünschen, gefiel allen natürlich die schöne Mehrzweckhalle neben
der Schulbibliothek, den sauber gemalten Klassenräumen, dem eigenen Keramikraum, dem schattigen Schulhof, dem tüchtigen Hausmeister usw. usw…..
Natürlich bleiben auch noch Wünsche offen. Vieles sollte noch größer und schöner werden. Es sollte auch keiner schreien, rennnen und toben im Schulhaus.
Naja, es gibt eben immer was zu tun- sicher auch noch die nächsten 100 Jahre.
Nun sehen wir erstmal mit Spannung dem großen Ereignis im Mai entgegen.
(Text von Viola Unverfehrt)
Die Grundschule am Mohnweg feierte im August 2017 ihren 20. Geburtstag. Sie liegt in Altglienicke zwischen den Straßen Mohnweg, Schattenweg, Erxlebenstraße und Tiburtiusstraße im
sogenannten Ärztinnenviertel, das deswegen so heißt, weil die Straßen vor allem nach berühmten Ärztinnen benannt wurden. Im Rahmen der Neubauplanung in Altglienicke gegen Ende der DDR war auch
hier als „Wohngebiet 1.3“ ein Plattenbaugebiet mit einem standardisierten Typenschulbau vorgesehen. Dazu kam es mit der Wende nicht mehr. Es wurde das ganze Areal WG 1.3 umgeplant. Am Mohnweg
blieb so lange erst einmal die Brache eines einst landwirtschaftlich genutzten Feldes. Ab Mitte der 90er Jahre drehten sich auch hier die Baukräne. Alles wurde mit Wohnungen etwas kleinteiliger
als ursprünglich geplant bebaut. Zum neuen Ärztinnenviertel sollte auch weiter eine Schule zählen. Keine mehr „von der Stange“ als Typenschulbau wie in den letzten Jahrzehnten, sondern ein
individueller Architektenbau. Es war der erste Treptower Schulneubau nach der Wende. Bei der Grundsteinlegung, wo Schüler der benachbarten 12. und 13. Grundschule eine Kupferkassette mit
Dokumenten aus Treptow im Fundament versenkten, freute sich der damalige und kurze Zeit später viel zu früh verstorbene Bezirksbürgermeister Michael Brückner (SPD): „Das wird die modernste
Grundschule überhaupt“. In etwas mehr als einem Jahr wurde das Gebäude hochgezogen. Am 4. August 1997 war die Eröffnung. In Altglienicke und darüber hinaus war man über diese auch optisch
gelungene Grundschule recht stolz. Es gab fortan hier 500 Schüler verteilt auf 18 Klassen. Zum Personal zählten insgesamt 19 Lehrer (unter ihnen als angestammte Schulleiterin Frau Regina Tlapak),
15 Erzieher, ein Hausmeister und eine Sekretärin.
Mittlerweile firmiert man als Halbtagsschule mit offenem Ganztagsbetrieb sowie als sportbetonte Schule. Jedes Jahr wird dabei eine der Klassen mit sportbegabten Schülern gebildet, die sogenannte
Sportklasse. Heute zählt man sogar 600 Schüler.
Das Feiern des 20-jährigen Schuljubiläums zog man vor, zumal der August ja in diesem Jahr ein reiner Ferienmonat ist. Es wurde in das Schulfest vom 15. Juni integriert. Dazu kam unter anderem
auch Ritter Keule vom 1. FC Union. Mit dem Verein unterhält die Schule eine Kooperation wie auch mit anderen lokalen Akteuren, etwa dem Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi.
Im Internet stellt sich die Schule unter www.gsammohnweg.schule-berlin.net vor.
(Text wurde vom Dörferblick von Joachim Schmidt zur Verfügung gestellt. Vielen Dank)