Die Preußensiedlung erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf.
Die Terraplan Grundstücksentwicklungges.mbH veranstaltete am Samstag den 05.Dez.2009 von 14:00 - 17:00 Uhr einen "TAG DER OFFENEN TÜR" in der Preußensiedlung. Ab dem II / III Quartal 2010 beginnt
die Sanierung der denkmalgeschützten Gartenstadt.
Mai, Dezember 2011 und Februar 2012 : Neues aus der Preußensiedlung
Riesen Andrang bei Besichtigung der Preußensiedlung in Altglienicke am 19.05.2011. Die CDU Altglienicke organisierte eine Baustellenbesichtigung. Die Firma Terraplan öffnete ihre Bauzäune und ca.
70 Bewohner und Bürger ließen sich über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informieren. Die Bauleitung und der Architekt waren vor Ort und beantworteten Fragen. Alle Wohnungen sind verkauft. Die
Anlage soll im November dieses Jahres bezugsfertig sein.
Richtfest in der Preußensiedlung
Was lange währt, wird manchmal wirklich gut ! So auch endlich in der Preußensiedlung. Wer in den letzten Monaten mal dort vorbeifuhr, konnte mit Erstaunen feststellen, dass sich alles zum
Positven entwickelt. Es wird gründlich saniert, dazu noch denkmalgerecht und gleichzeitig auch neu gebaut. So konnte Erik Rossnagel, Geschäftsführer des Investors Terraplan Immobilien- und
Treuhandgesellschaft mbH auf dem Richtfest folgende Bilanz ziehen : Für ihn war der Weg in die Preußensiedlung steinig. Vor Übernahme durch Terraplan war hier ein Betrüger zugange, der längst
kein Eigentümer mehr war aber dennoch die Preußensiedlung meistbietend verkaufen wollte. Man kam ihm zum Glück auf die Schliche. Bald wurden „mitfühlende" Denkmalpfleger und gute Architekten
gefunden, die bereit waren, Terraplan bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, erklärte Erik Rossnagel den Gästen. „Die Nachbarn sollen gut über den Gartenzaun harmonieren", sein abschließender Wunsch
für das künftige Leben und Treiben in der Siedlung.
Am 28.05.11, 08.12.2011 und 27.02.2012 war ich in der Preußensiedlung und schoß ein paar aktuelle Bilder. Diese können Sie hier in der Videoschau sehen.
Inzwischen stehen auf dem Gelände denkmalgeschützte Wohnhäuser neben vier neuen Bauten. Alle denkmalgeschützten Wohnungen sind bereits verkauft. Die in den Neubauten warten noch auf ihre späteren
Käufer. Zum Stadtteiltag, den die SPD Abgeordnete Ellen Haußdörfer kürzlich veranstaltete, waren auch mit den Berliner Wasserbetrieben alle Probleme geklärt und stand in der Preußensiedlung eine
Musterwohnung zum Besichtigen bereit. Bis Ende 2011 soll alles bezugsfertig sein.
Die Außenanlagen stehen bis 2012 im Plan. Künftig wird dann eine Wohnungseigentümergemeinschaft ( WEG) regelmäßig zusammen kommen und für die Siedlung wichtige Dinge beraten und Beschlüsse
fassen. Terraplan bietet einen kompletten Service an. Sie ist Entwickler, Bauträger, Verwalter in einem und auch für den Vertrieb verantwortlich. In dieser Eigenschaft übernehmen sie den Vorsitz
der WEG.
Die Preußensiedlung ist nicht das einzige Vorhaben dieser Art von Terraplan. Zwei Wochen zuvor war Richtfest in Niederschönhausen. Dort wurde das Gästehaus im Schloßpark, ehemals Apartementhaus
des diplomatischen Gefolges, von Terraplan saniert. Interessant ist hier vor allem die Tatsache, dass der Enkel des Bohnsdorfer Metallkünstlers Fritz Kühn, der einst im Sinne Kunst am Bau dort
mit tätig wurde, den Auftrag erhielt, Platten an der Fassade neu zu gestalten. Weitere Beispiele zeugen von der bisher erfolgreichen Tätigkeit der Terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft
mbH.
In der sehr informativen Broschüre von Terraplan zur Preußensiedlung steht nebem einem historischen Foto der Siedlung geschrieben: Damals: Aus Stein und Eichenholz erbaut, legen die Häuser der
Preussensiedlung noch heute Zeugnis ab über die Ideen und den Mut ihrer einstigen Bauherren. Sie wollten Werte schaffen, die ihre eigene Lebenszeit überdauern………
Jetzt ist es klar – sie werden überdauern. Und nicht nur das: Es wird neues Leben und Treiben entstehen. Endlich ist es soweit ! Die Preussensiedlung wird wieder genau das" Juwel Altglienickes"
sein, das es einst nach der Entstehung war.
So wie es bereits von ………………..in seinen Büchern „Spaziergänge durch Berlin" beschrieben wurde.
(Dieser Text (Richtfest) wurde freundlicher Weise von Frau Viola Unverfehrt zur Verfügung gestellt. Vielen Dank)
Die Preußensiedlung wurde von den Architekten Max Bel, Franz Clement und Hermann Muthesius im Jahre 1911 bis 1913 erbaut.
Verwahrlost, fast leerstehend und ungeliebt von ihren wechselnden Besitzern und hat doch ihren eigenen Reiz. Die Architekten wollten Geborgenheit wie in alten dörflichen Strukturen
schaffen.
Kleine Reihenhäuser gruppieren sich um einen Hof, Torbögen schaffen Durchgänge. Heute bröckelt der Putz von den Fassaden und die Vorgärten verwildern, Brennnesseln breiten sich aus. Mehr als die
Hälfte der 44 denkmalgeschützten Häuser steht verlassen da. Die verbliebenen Bewohner hoffen seit Jahren auf eine Sanierung. Die Wohnungen werden mit Öfen beheizt, die Elektroleitungen sind
uralt. Doch auch die Bavaria Objekt- und Baubetreuung will die Siedlung im Jahr 2004 wieder loswerden. Ihr Pech: Sie hat keine «Premiumlage».
Die Bavaria übernahm die Siedlung im Jahre 1999 von der Gesellschaft «Denkmal», die sie 1998 von der Wohnbauten-Gesellschaft Stadt und Land gekauft hatte. Rund fünf Millionen Euro würde die
Sanierung der Preußensiedlung kosten. Detaillierte Pläne entwickelte die Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung (S.T.E.R.N.) vor zwei Jahren. Doch die Bavaria hat alle Unterlagen und
Vollmachten von der S.T.E.R.N. zurückverlangt und will jetzt die unsanierten Häuser an die Mieter verkaufen. Für 500 Euro pro Quadratmeter. Die leer stehenden Häuser würden an Interessenten im
Raum Berlin-Brandenburg angeboten. Leider war diese Maßnahme zu spät und es zogen viele Bewohner aus. Mutter, Käthe Bugs, wohnt seit 50 Jahren in Altglienicke. «Es war einmal eine
Prachtsiedlung», sagt die 93-Jährige. «Der Garten hält mich noch hier.» Kaufen will sie nicht - anders als ihre Urenkel, die eine Straße weiter wohnen.
Was an den Häusern geschieht, ist Vorbild für die übrigen 40 denkmalgeschützten Häusern, die die Arthos-Walther GbR aus Wilmersdorf vor einem Jahr von der Bavaria Objekt- und Baubetreuung GmbH gekauft hat. Derzeit stehen die meisten Häuser leer. Undichte Dächer, feuchte Wände und Decken, bröckelnder Putz zeugen vom fortgeschrittenen Verfall. Mehr als 90 Jahre alt sind die Bauten zwischen Germanen- und Preußenstraße. Die Architekten Hermann Muthesius, Max Bel und Franz Clement schufen eine Siedlung mit kleinen, bezahlbaren Wohnungen sowie Gärten, Torbögen und einem Platz mittendrin. Heute sind viele Gärten überwuchert. Doch die Siedlung hat ihren Charme nicht verloren. Das begeistert auch Architekt Gieseke, der sich in seiner Diplomarbeit mit Bauten von Muthesius beschäftigte. Nun entstehen Eigentumshäuser. Vier Gebäude sind bereits verkauft. Begleitende Bank ist die BHW. In einigen Fällen werden je zwei Bauten zusammengelegt, zu Quartieren von 110 bis 125 Quadratmeter Größe.
Nach Jahren des Verfalls soll endlich 2006 der Aufschwung erfolgen. Die Sanierung der Preußensiedlung in Altglienicke hat begonnen. Zwei Bauten an der Germanenstraße sind die Musterhäuser, an
denen Architekt Carsten Gieseke, Bauleute und Denkmalschutzexperten alle Einzelheiten durchexerzieren, vom Keller über Treppenhaus, Fenster, Heizung bis zum Dach. Klempner und Elektriker sind am
Werk. Der Holzfußboden wird restauriert. Die Arbeiten am Dach sind wegen des Wetters unterbrochen. Bis April 2006 sollen die Musterhäuser fertig sein.
Noch wohnen 13 Mieter in der Preußensiedlung. Einige möchten kaufen, andere weiterhin mieten. Man wolle gemeinsam individuelle Lösungen finden, heißt es aus der Arthos GmbH. Einer der Bewohner
ist der 86jährige Walter Klokau. Er ist froh, daß die Sanierung endlich beginnt. "Seit langem verspricht man uns das, aber bisher ist nichts passiert." Walter Klokau wohnt seit 17 Jahren an der
Preußenstraße. Er schwärmt von der Siedlung und möchte zur Miete wohnen bleiben.Die Fensterläden, die nur von außen zugeklappt werden, zählen zu den Charakteristika der Gartenhaus-Siedlung. Die
Siedlung steht unter Denkmalschutz. Denn die Preußensiedlung, nur wenige Gehminuten von Bruno Tauts berühmter Tuschkastensiedlung gelegen, ist ein vergessenes Stück Berlin. In den letzten 14
Jahren hat sich dort fast nichts getan. Wenn die Mieter sich nicht selbst moderne Heizungen einbauen ließen, müssen sie eben mit Kohleöfen heizen. Nur die wichtigsten Reparaturen werden
ausgeführt. Dreimal wechselten seit der Wende die Besitzer, seit fünf Jahren ist die Bavaria, eine Tochter der Berliner Bankgesellschaft, Eigentümerin. Die ließ im Jahr 2002 ein Gutachten über
die Kosten einer denkmalgerechten Sanierung der Siedlung erstellen. Danach war von Investitionen keine Rede mehr. Vielmehr sollte verkauft werden, doch alle Kauf-Angebote der Bewohner fanden kein
Echo. Ein Einzel-Käufer werde gesucht, so heißt es bei der Bavaria, der trotz der Randlage der Siedlung investieren wolle. Inzwischen verrotten die verlassenen Häusern immer mehr, regelmäßig
platzen Wasserrohre. Dann werden die Keller ausgepumpt und wieder abgeschlossen. Die Mieter, darunter viele ältere Leute, sind verunsichert. Sollen sie sich noch eine neue Küche leisten, lohnt
der Einbau einer neuen Heizung? Die Preußensiedlung gehört zu den bedeutsamen Gartenstädten Berlins, sagen Denkmalschützer und Architekten. Schade, dass man es nicht sieht.