Aktuelles aus Altglienicke und vom Bürgerverein


Tag der offenen Tür im Pflegeheim Haus Spreetalhof in der Semmelweisstraße - Erinnerungen und Freudentränen am Stand des Bürgervereins zur Ortsgeschichte

Die Bewohnerinnen Regina Grenz und Doris Tessnow mit Ronald Seiffert im Gespräch
Die Bewohnerinnen Regina Grenz und Doris Tessnow mit Ronald Seiffert im Gespräch

Im zehnten Jahr des Bestehens des Pflegeheimes Spreetalhof, einem Haus der Korian-Stiftung, am Samstag dem 21. September, veranstaltete die Hausleitung einen Tag der offenen Tür für die Bewohner, deren Angehörige und neue Interessenten.

Der von der engagierten und unermüdlichen Mitarbeiterin Anne Rudloff eingeladene Ronald Seiffert vom  Bürgerverein Altglienicke e.V., der schon länger mit historischen Ortsbesichtigungen für die Bewohner und Mitarbeiter, Kontakt zum Spreetalhof pflegt, war eine Teilnahme schnell vereinbart.

Ein Stand mit Publikationen zur Ortsgeschichte, Tafeln von Ausstellungen zur Heimatgeschichte Altglienickes, war demzufolge nur ein gern besuchter Magnet für Besucher und Bewohner. Die Konkurrenz war groß, der klassische Bratwurststand, leckere Waffeln, Kinderschminken, sowie Führungen durch das Haus und den wunderschönen Garten waren nur einige weitere Angebote. Nicht vergessen werden, darf der Infostand der Mitarbeiter des Hauses, die alle Fragen die Angebote und Abläufe der Einrichtung betreffend, gern und geduldig den neuen Interessenten erläuterten.

Naturgemäß fanden sich auch viele Altglienicker Senioren unter den Besuchern, die zu den ausgestellten Ansichten von Einst und Jetzt, ihre ganz persönlichen Erinnerungen beitrugen.

Zufällig ausgesucht, waren sämtliche Ausstellungstafeln zur Schule am Berg zu bestaunen. Die ehemalige Schülerin Regina Grenz war begeistert, so viele schöne Erinnerungen, die diese Bilder in ihr hervorzauberten. Sogar einige Freudentränen kullerten. Glücklicherweise war es erst einmal Zeit für Kaffee und Kuchen für die Bewohner.

Schnell war die Fortsetzung des Gespräches mit dem Heimatgeschichtler vom Bürgerverein vereinbart, „Ich bringe noch eine Freundin mit, welche auch die Schule besuchte…“.

Zurückgekehrt nach der Kaffeepause, brachte Frau Grenz Doris Tessnow mit. Plötzlich war unsere Ortsgeschichte mit so vielen Themen und Geschichten präsent, dass gleich eine Verabredung für ein weiteres Treffen erfolgte, dann mit Schreibblock und mehr Zeit, um diese schönen Erinnerungen erst einmal in das Altglienicke-Archiv aufnehmen zu können.

Dieser gut besuchte Tag der offenen Tür im Spreetalhof, war ganz bestimmt nicht das letzte Zusammentreffen, weitere Ideen werden schon mit Anne überlegt.

Alles Gute weiterhin, dieser Einrichtung und ihrer Bewohner!

(Ronald Seiffert, Bürgerverein Altglienicke e.V.)


Die Deutsch – Polnische Freundschaft etabliert sich -  Erneuter Besuch des Bürgerverein Altglienicke in Zgierz

Ronald Seiffert und Kasia Wojcieszek bei Museumsdirektor Robert Starzynski
Ronald Seiffert und Kasia Wojcieszek bei Museumsdirektor Robert Starzynski

Der im Dezember 2021 geschlossene Partnerschaftsvertrag zwischen dem Bürgerverein Altglienicke -BVA und dem Towarzystwo Przyjaciol Zgierza - TPZ , dem Zgierzer Bürgerverein, wird mehrfach im Jahr mit geselligem Leben gefüllt. Die erste Begegnung zur Einweihung des Erinnerungsortes auf dem Städtischen Friedhofs Schönefelder Chaussee 100, auf dem auch Zgierzer Opfer bestattet sind, führte zu einem regen Austausch der Vereine, die zu vielfachen Treffen führte, weiterhin gemeinsame Unternehmungen realisiert.

Der nun schon dritte Besuch Ende August, war wieder mit vielen gemeinsamen Erlebnissen, einem interessanten und abwechslungsreichem Programm organisiertes Fest der Freundschaft. So besuchten wir gemeinsam die Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Lodz, aus der schon ungezählte berühmte Schauspieler, Kameraleute und Regisseure wie Roman Polanski hervorgingen. Auch die Lodzer Ulica Piotrkowska (Petrikauer Straße), eine Fußgängerzone mit den schönsten Geschäften, den angesagtesten Restaurants, sowie der beeindruckendsten Architektur, war Teil der unvergesslichen Eindrücke.

Ein ganz besonderer Moment des Aufenthaltes, ergab sich allerdings im Museum der Stadt Zgierz, wenige Kilometer nördlich von Lodz, welches jedes Jahr wichtiger Bestandteil des Besuches ist. Der Heimatgeschichtler des BVA, übergab dem Museum für seine Vitrine der Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Zgierz, ein Buch, das er in einem Antiquariat hier in Deutschland gefunden hat. Ein hebräisches Buch, welches von einem Rabbiner vor mehr als hundert Jahren dort herausgegeben wurde. Ein wichtiger Mosaikstein der jüdischen Geschichte von Zgierz, die nahezu spurenlos geworden ist. Zusammen mit der Deutsch- und Englischlehrerin Kasia vom TPZ, übergab es Ronald Seiffert dem Direktor des Museums Robert Starzynski. 

Ein gemeinsamer Abend im Haus einer Freundin vom TPZ, an dem viele Vereinsmitglieder teilnahmen, rundete den diesjährigen Besuch unserer Partner in Zgierz ab. Was mit Kaffee und Kuchen begann, entwickelte sich bei Gegrilltem und Wein, zum regen Austausch zum Vereinsleben, bis zum Erzählen landestypischer Witze, dem nur die fortgeschrittene Stunde ein Ende bereiten konnte.

Gemeinsame Besuche verschiedener Regionen in Polen und Deutschland, werden uns wieder zueinander finden lassen – ganz sicher!

(Ronald Seiffert -  Bürgerverein Altglienicke e.V.) 


50 Jahre Schule am Buntzelberg

In diesen Tagen kann die Grundschule am Buntzelberg in Bohnsdorf auf 50 Jahre zurückblicken. Am 2. September 1974 wurde sie an der Schulzendorfer Straße 112 als 23. Polytechnische Oberschule, ab 29. Oktober 1976 dann 23. POS „Alfred Grünberg” eröffnet. Namensgebend war hier ein Bohnsdorfer KPD-Funktionär, der in der einstigen Schönefelder Straße lebte (die seit 1948 Grünbergallee heißt) und Mai 1942 als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in Plötzensee hingerichtet wurde. Die Eröffnung der Schule war damals etwas Besonderes, denn „Berliner Zeitung” wie auch „Neues Deutschland” feierten sie in Meldungen als die 100. Neubauschule, die in der Hauptstadt der DDR durch den damaligen Berliner Oberbürgermeister Erhard Krack (SED) an den Schulleiter persönlich übergeben werden konnte. Es war ein klassischer Gangtyp „Berlin SK”, wie seinerzeit die sich vielerorts baulich ähnelnden Plattenbauschulen aus einem einzelnen Gebäuderiegel hießen. In Adlershof weihte man eine solche in der Waldstraße relativ zeitgleich ein. 1974 war ein Jahr, in dem man sich in der DDR vielfach feiern wollte. 25 Jahre DDR, das Richtfest für den Palast der Republik und die DDR schlug in ihrer erstmaligen Teilnahme bei der Fußball-WM die BRD 1:0. Das Plattenbauprogramm kam so richtig auf Touren, um Mängel an Wohnraum und Infrastruktur zu beseitigen. Ein Meilenstein dann der 100. Schulneubau in dieser Weise. 

Mit dem Ende der DDR und der Umstrukturierung des Schulsystems im Zuge der Wiedervereinigung nach westlichem Standard wurde 1990/91 aus der Polytechnischen Oberschule mit Klassen 1 bis 10 eine Grundschule, die in Schule am Buntzelberg Umbenennung erfuhr. Das hatte auch zur Folge, dass die Schüler bis Klasse 5 der 16. POS „Paul Körner-Schrader” hierher wechselten, denn aus dem Schulgebäude an der Dahmestraße 45 wurde als Linden-Oberschule (heute Fritz-Kühn-Sekundarschule) eine weiterführende Realschule mit nur Klassen 7 bis 10. Letztlich schloss sich damit ein Kreis, denn lange gab es in Bohnsdorf nur diese eine Schule, nachdem die Dorfschule am Dorfplatz längst nicht mehr ausreichte, nämlich von 1916 bis 1959 die 13. Gemeindeschule, lange dabei unterteilt bis 1948 in Knaben- und Mädchenschule. Dann wurde das System der zehnklassigen Polytechnischen Oberschulen eingeführt. Die durch Zuzug steigenden Schülerzahlen in Bohnsdorf ließen das Schulgebäude in der Dahmestraße aus allen Nähten platzen. Es gab bis abends Schichtunterricht. Daher musste man irgendwann ab 1953 zunächst als Filiale, dann als 15. Gemeindeschule in einer von Eltern selbst errichteten Baracke an der Schulzendorfer Straße Ecke Neptunstraße unterrichten, bis fast zwei Jahrzehnte später der Ost-Berliner Magistrat grünes Licht für einen Schulneubau etwas weiter nördlich gab, in dem die nunmehr 23. POS einziehen konnte. Die Baracke wurde Schulhort. Viel später anno 2017 bekam das Schulgebäude einen markanten Erweiterungsbau zur Buntzelstraße hin.

Heute ist es wiederum im Gebäude enger geworden. In Bohnsdorf wird wieder viel zugezogen. Daher müssen manche ausweichen auf benachbarte Grundschulstandorte in Altglienicke und Grünau, denn neue Standorte sind im Ortsteilbereich nicht vorgesehen. Eine große Feier soll zum halben Jahrhundert dieser Schule an der Schulzendorfer Straße nicht vorgesehen sein, nachdem es vor zehn Jahren zumindest noch einen Projekttag zum 40-jährigen Jubiläum gab.

(Text wurde vom Dörferblick von Joachim Schmidt zur Verfügung gestellt)


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