Zwei Ortsteile in unserer Region feiern in diesem Jahr ein großes Jubiläum: 650 Jahre. Die Bohnsdorfer wollen ihr zentrales Fest vom 27. bis 29. Juni veranstalten, die Altglienicker neben
weiteren Aktivitäten im Jahresverlauf eine Woche später vom 4. bis 6. Juli 2025. Am 6. Juli soll es sogar einen Festumzug geben, zu dem alle ortsansässigen Institutionen eingeladen sind, sich zu
präsentieren. In Altglienicke durfte man sich Ende Februar darüber freuen, dass die Lottomittel-Stiftung Berlin entschieden hat, ein buntes Kulturprogramm finanziell zu unterstützen.
Warum feiern wir 650 Jahre? Nicht nur Altglienicke und Bohnsdorf, auch benachbarte Orte wie Schmöckwitz und Schönefeld - allesamt stützen sich auf das Jahr 1375. Natürlich sind die Dörfer da
nicht wirklich gegründet worden, sie sind älter, aber unklaren Datums. Wir wissen anhand archäologischer Funde, dass im Ortsbereich Altglienicke schon Menschen 2000 Jahre vor Christus siedelten.
Es ist verbürgt, dass hier im 9. Jahrhundert slawische Wenden die bis dahin siedelnden germanischen Semnonen ablösten. Hinter dem ursprünglich nur Glienicke heißenden Ort versteckt sich ein
slawischer Name. Aus dem wendischen Wort „glina“ (zu deutsch Lehm) heraus wurde ein Ort namens Glinigk geboren, übersetzbar mit „Lehmfeld“. Den hier am Rande des Urstromtals sehr lehmigen Boden
erwählten die „Ureinwohner“ sich zur Bezeichnung. Bei Bohnsdorf, ersterwähnt als Bonistorpp, lag ein slawischer Personennamen namens Bon (Bonifacius) zugrunde, der wohl erster Besitzer war. Fest
angenommen wird anhand von Bodenfunden, dass um das Jahr 1230 herum deutsche Siedler aus dem Raum, den wir heute Niedersachsen, Holland und Flandern nennen, kamen und sich rund um Glienicke
ansiedelten. Diese hatten eine hohe Geburtenrate und suchten neues Ackerland. Daneben ging es um Heidenmission. Die Slawen hatten weniger Nachwuchs. Über Generationen wurde auch im Zuge von
Assimilation aus einem wendisch-slawischen ein deutsches Dorf. Nur es gibt es aus dieser Zeit keine offiziellen Dokumente. Wenn wir in Deutschland Ortsjubiläen feiern, wie 800 Jahre Köpenick im
Jahr 2009 oder 775 Jahre Berlin 2012, dann stützt man sich immer auf die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens. Und das bisher älteste schriftliche Dokument ist hier das Landbuch Kaiser Karl
IV.
Jener 1316 in Prag geborene Karl IV. aus dem Hause der Luxemburger wurde 1355 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1371 führte dieser Krieg mit dem brandenburgischen Markgrafen
Otto V. (der Faule) aus dem Hause der Wittelsbacher. Am 15. August 1373 überschrieb der unterlegene Otto V. im Vertrag von Fürstenwalde Kaiser Karl IV. die Mark Brandenburg. Der chronisch in
Geldnot steckende Kaiser wollte wissen, was seine neuen Ländereien wert sind und was man an zusätzlichen Einnahmen generieren kann. Daher schickte er von seinem neuen Zweitsitz, der Residenzburg
in Tangermünde, Landmesser in die Provinz, um alle Orte mitsamt Grenzfestlegungen sowie die einzelnen Besitzverhältnisse zu erfassen. So kam es unter ihm in zweijähriger Arbeit 1375 zum „Landbuch
der Mark Brandenburg“, was als ein Vorläufer des heutigen Grundbuchs gesehen werden kann. Es ist eines der bedeutendsten statistischen Erfassungen des Mittelalters. Ländereien wurden dabei
erstmals in Hufen aufgeteilt. Eine Hufe entspricht etwa 17 Hektar. Glienicke wies dabei bei der Ersterwähnung 49 Hufen auf, davon vier Pfarrhufen. Darunter hatten die ritterlichen Vasallen
Berktzow und Musolf „je 16 abgabenfreie Hufe mit Ansprüchen auf Abgaben vom Krug und zwölf Kossätenhöfen“. Wer abgabefrei war quasi steuerbefreit. Das benachbarte Bohnsdorf war schon seinerzeit
kleiner und wurde mit 25 Hufen ausgewiesen, von denen ein Bürger aus Berlin namens Hans von Aken acht freie Hufen hatte.
Diese Ersterwähnung jährt sich in diesem Jahr zum 650. Male.
(Text und Bild von Joachim Schmidt- Dörferblick)
Ab sofort startet der Fotowettbewerb, veranstaltet durch den Bürgerverein Altglienicke e.V. und BENN Altglienicke.
Altglienicke feiert in diesem Jahr sein 650-jähriges Jubiläum als Ortsteil. Passend dazu, steht der diesjährige Fotowettbewerb unter dem Motto “Altglienicke - Gestern – Heute – Morgen". Es können sowohl aktuelle Fotos als auch aus früheren Jahren eingereicht werden. Ebenso können in diesem Jahr auch Fotomontagen/-collagen mit Visionen und Ideen zur Zukunft von Altglienicke eingereicht werden. Wichtig ist nur, dass die Fotos selbst aufgenommen und Fotocollagen selbst bearbeitet sind – d.h. keine Fotos, die von künstlicher Intelligenz erstellt wurden.
Wir sind gespannt auf eure Fotos!
Mehr Informationen zum Fotowettbewerb und die Teilnahmebedingungen könnt Ihr hier lesen ...
Der Ortskern Altglienickes bleibt weiterhin von langen Staus heimgesucht. Seit dem Sommer 2024 ist die Wegedornbrücke als wichtige Umfahrung gesperrt, nachdem sich aufgrund von Hitzeeinwirkung der Straßenasphalt gehoben hatte. Die notwendige Erneuerung der Fahrbahndecke wollte man damit verbinden, die darunter liegenden Wasserleitungen zu erneuern. Erst war eine Fertigstellung dieser Arbeiten für Ende September 2024 angekündigt, doch seitdem erleben wir, wie der Zeitpunkt immer wieder neu um einen Monat nach hinten verschoben wird. Gleichzeitig sieht man jedoch selten Bauarbeiter in diesem Straßenabschnitt. Der Fertigstellungstermin kurz vor Weihnachten, mit der Option, dass es möglicherweise bei zu frühem Frost auch Ende Februar 2025 werden könne, ist unterdessen abermals revidiert worden.
Still und leise kündigte nun die Verkehrsmeldezentrale Berlin eine Verlängerung der Sperrung bis Ende April 2025 an, nachdem es vorher noch allmonatlich Pressemitteilungen zum bald anstehenden Eröffnungstermin gab. Das ist aber selbst den Pressestellen der Behörden schon als „Running Gag” unangenehm geworden. Wieder einmal gilt es abzuwarten, ob es wirklich bei EndeApril2025bleibt.Nichtauszuschließen ist, dass Altglienicke an einem Juli-Wochenende im Ortskern seinen 650. Geburtstag feiert und zwischen den Aktivitäten beiderseits der Köpenicker Straße eine lange Autokolonne steht, weil es auch dann noch die einzige Straßenverbindung von Altglienicke nach Adlershof ist.
(Text vom Dörferblick von Joachim Schmidt)
An der Paradiesstraße Ecke Johannes-Tobei-Straße in Bohnsdorf plant die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH die Errichtung eines Wohn und Geschäftsgebäudes. Dieses soll dreigeschossig plus Staffelgeschoss mit 53 Wohneinheiten werden. Vorgesehen sind auch sechs Gewerbeeinheiten (darunter eine Kita für 65 Kinder), zwei Arztpraxen, eine Büro- und Ladeneinheit sowie Raum für Mutter-Kind-Wohnen. Berücksichtigt sind 20 Kfz-Stellplätze. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplanes XV-37b.
(Text vom Dörferblick von Joachim Schmidt)
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